Vermutlich im Jahr 4 mussten Arminius und sein Bruder Flavius, in römische
Militärdienste treten, und bewährten sich auf verschiedenen
Schlachtfeldern. Von Arminius nimmt man an, dass er im Pannonischen
Krieg eine Auxillaeinheit anführte, denn er bekleidete den Rang eines
Ritters und hatte die römischen Bürgerrechte. Wenn Arminius auch
beständig auf der Seite der Römer gekämpft hat, so war ihm sicherlich
bewusst, dass er trotz allen Erfolgen im Kampf bei vielen Römern immer
noch als ungebildeter Barbar galt, und gleichzeitig erkannte er
sicherlich auch sein Dasein als germanische Geisel zur Verfügung der
römischen Interessen. Auch mag ihm schon zu dieser Zeit die gesamte
römische Lebensweise zuwider gewesen sein, denn sonst wäre er später nicht ein so erbitterter Gegner dieser
Lebensart geworden.
Etwa zur gleichen Zeit als
Varus als
Statthalter in Germanien eingesetzt wurde kehrte Arminius in seine Heimat zurück. Es war um das Jahr 7 und Arminius war gerade erst 25 Jahre
alt. Man kann darüber spekulieren welchen Einfluss Arminius zum
Zeitpunkt seiner Wiederkehr bei den Cheruskern hatte, aber es ist
sicher dass seine Anhängerschaft bei weitem nicht aus allen
Unterstämmen dieser Volksgemeinschaft bestand
(Vell.118/4,
Tac.Ann
I 57,
Tac.Ann I 60,
Flor.Ep.33). Während sich andere Cheruskerfürsten
mit den Römern arrangiert haben und eine offene Auflehnung gegen
die Römer ablehnten, mag Arminius bei einem Teil der Germanen die
tiefe Unzufriedenheit über die römische Vorherrschaft erkannt und verstärkt haben.
Arminius und die
Varusschlacht