Die Sugambrer

Nach bisher allgemeingültiger geschichtswissenschaftlicher Meinung brach das Stammesgefüge der Sugambrer mit ihrer Deportation auf das linke Rheinufer unter Tiberius im Jahre 8 vor Chr. auseinander. In Folge dessen sollte dieser einst so ruhmreiche Germanenstamm keine Geschichtsprägende Rolle mehr spielen und bis zur Bedeutungslosigkeit verkommen. Sie sollte dahin führen, dass dieser Stamm seinen Namen ablegte und sich fortan als Cugener bezeichnete. Ob sich diese Ansicht weiterhin so halten kann darf bezweifelt werden, denn nach dem Abgleich mit der historischen Überlieferung muss man die Möglichkeit einräumen, dass Teile der Sugambrer weiterhin am rechten Rheinufer siedelten und sich nach wie vor der römischen Okkupation widersetzten. Zusätzlich ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses aufrührerirische Verhalten gegenüber der römischen Besatzungsmacht, der ausschlaggebende Anlass für Varus und seine Legionen war, gegen diesen Germanenstamm in den Krieg zu ziehen, um ihn so endgültig in seine Schranken zu weisen.

Germanische Glasarmringe

Fragmente Germanischer Glasarmringe

Ob Julius Cäsar selbst gegen die Sugambrer kämpfte, als er in den Jahren 56-54 vor Christus den Rhein überschritten hat, ist unsicher. Auf jeden Fall war dieser germanische Volksstamm schon früh ein erbitterter Gegner der Römer und lieferte sich mit ihnen verbissene Schlachten. An der vernichtenden Niederlage des Lollilus im Jahr 16 vor unserer Zeitrechnung, hatten die Sugambrer großen Anteil. Strabon schreibt dazu: “Seinen Ausgang genommen hat der Krieg bei den nahe am Rhein wohnenden Sugambrern, deren Fürst Melon war“. Und eine zusammenfassende Darstellung der Geschehnisse gibt uns Cassius Dio in seinen Typisch ausschweifenden, und doch wichtige Tatsachen unterschlagenden Stil: „Besonders groß... war in der Tat der Krieg, den die Römer gegen die Germanen zu führen gezwungen waren. Die Sugambrer, Usipeter und Tenkterer hatten nämlich zuerst in ihrem Gebiet einige von ihnen (den Römern) ergriffen und ans Kreuz geschlagen; Nachdem sie anschließend den Rhein überschritten und Germanien sowie Gallien verheert hatten, legten sie der römischen Reiterei, als diese herankam, einen Hinterhalt und als sie bei der Verfolgung der Fliehenden unvermutet auf Lollius stießen, schlugen sie auch diesen.“ Und weiter schreibt er: “Augustus, der auf die Nachricht von diesen Ereignissen hin, gegen jene zu Felde zog, fand jedoch keine Gelegenheit mehr zum Kriege. Die Barbaren, die Lollilus niedergemacht hatten, zogen sich nämlich, als sie von seinem Herannahen erfuhren, in ihr Gebiet zurück, stellten Geiseln und schlossen einen Vertrag“. Auch Velleius Paterculus gibt einen Hinweis, dass während der Clades Lolliana der Adler der 5. Legion verloren wurde. Horaz schreibt in der Carmina „Dir Augustus huldigen die mordgierigen Sigambrer, die vor dir die Waffen gestreckt haben“. Und weiterhin schreibt er: “ ...die wilden Sugambrer, die zuvor die Zenturionen, die zu ihnen gesandt waren Tribute zu erheben, festgehalten und ans Kreuz geschlagen hatten.“

 

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Die Sugambrer

Siedlungsgebiete der germanischen Stämme

Deshalb sahen sich die Römer unter Drusus veranlasst massiv gegen diesen Stamm mit ihren Legionen vorzugehen. Ging es zuerst nur darum sie über den Rhein zurückzudrängen, wollte sie Drusus während seiner Germanienoffensive in ihrem eigenen Kernland attackieren. Für das Jahr 12 in dem Drusus seine Offensive begann gibt es nur die Aussage von Dio, als einzigen genaueren Bericht : „ Als nämlich die Sugambrer und ihre Bundesgenossen mit Feindseligkeiten gegen die Römer begonnen hatten, (und) da Augustus abwesend war und die Gallier zur Empörung neigten, kam er (Drusus) den Untertanen (den Aufruhr planenden Galliern) dadurch zuvor, dass er ihre Häuptlinge aus Anlass des Festes, das sie noch heutzutage am Altar des Augustus in Lugdunum feiern, zu sich entbot. Den Kelten aber lauerte er auf, wie sie den Rhein überschritten und schlug sie zurück. Darauf ging er in das Gebiet der Usipeter, gerade gegenüber der Bataverinsel, hinüber, rückte von dort in das Gebiet der Sugambrer und verheerte es schwer. Als er dann rheinabwärts gefahren war, schloss er mit den Friesen einen Freundschaftsvertrag, und wie er dann in das Gebiet der Chauken, über den See fahrend, eingefallen war, geriet er in eine gefährliche Lage, da seine Schiffe infolge der Ebbe des Ozeans auf dem trockenen sitzen blieben. Damals wurde er von den Friesen, die zu Lande mit ihm zum Streite gezogen waren, gerettet und kehrte zurück. Denn es war Winter“.

Die Cherusker

Die Brukterer

Die Chatten

Die Marser

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Bei Cassius Dio lesen wir zum Jahre 11v.Chr. weiter: „Zum Frühjahrsbeginn brach er (Drusus) wieder zum Kriege auf, überquerte den Rhein und bezwang die Usipeter. Er schlug eine Brücke über die Lippe und fiel in das Land der Sugambrer ein, durchquerte es und zog weiter in das Gebiet der Cherusker bis hin an die Weser. Er vermochte so zu handeln, da die Sugambrer aus Wut auf die Chatten gegen diese mit dem ganzen Aufgebot zu Felde gezogen waren, denn die Chatten wollten als einzige unter den Nachbarstämmen sich mit ihnen nicht verbünden; Und zu diesem günstigen Zeitpunkt brachte er ihr Land im Vorbeiziehen an sich. Er hätte auch die Weser überschritten, wenn er nicht Mangel an Proviant gelitten und der Winter vor der Tür gestanden hätte und auch nicht ein Bienenschwarm in seinem Lager gesehen worden wäre. Daher rückte er nun nicht weiter vor, geriet aber auf dem Rückmarsch in befreundetes Gebiet in schreckliche Gefahr. Die Feinde brachten ihn nämlich aus dem Hinterhalt ohnehin schon in Bedrängnis; einmal hatten sie ihn in einem engen und von Höhen umschlossenen Gelände eingekesselt und um Haaresbreite zugrunde gerichtet. Sie hätten die Römer wohl allesamt erschlagen, wenn sie diese nicht bereits als Gefangene und nur noch des letzen Schlages bedürfend verachtet hätten; so aber drangen sie außer Reih und Glied gegen die Römer vor. Als sie nun selbst besiegt waren, handelten sie seitdem freilich nicht mehr gleich verwegen, sondern sie störten die Römer zwar aus der Ferne, aber nahe heran wagten sie sich nicht mehr, so dass Drusus in seiner Verachtung gegen sie ein Lager als Bollwerk am Zusammenfluss von Lippe und Elison anlegen ließ, ein anderes im Gebiet der Chatten, nahe am Rhein“. Drusus entging im Laufe dieser Kämpfe nur knapp einer Niederlage und wagte es in den beiden Folgejahren nicht mehr gegen die Sugambrer ins Feld zu ziehen. Im Jahr 10 v. Chr. richtet sich sein Angriffsschwerpunkt gegen die im Taunusbecken und der Wetterau siedelnden Chatten. Zu diesem Feldzug schreibt Cassius Dio: „ Das Gebiet der Kelten und vor allem das der Chatten- denn diese waren auf Seiten der Sugambrer getreten und hatten das Gebiet, das sie von den Römern zur Ansiedlung erhalten hatten, verlassen-, wurde von Drusus teilweise verwüstet, teilweise unterworfen. Und darauf kehrten sie (Drusus und Tiberius) nach Rom mit Augustus zurück. Dieser war meistens in dem Gebiet  von Lugdunum, um aus der Nähe das Verhalten der Kelten zu beobachten“.

In diese Zeit fällt auch der Bericht des Florus, der allerdings ebenfalls viele Ungenauigkeiten beinhaltet: “In diese Provinz (Germanien jenseits des Rheines) wurde Drusus gesandt. Er unterwarf zuerst die Usipeter, dann durchzog er das Gebiet der Tenkterer und der Chatten. Dann errichtete er einen Hügel aus erbeuteten Rüstungen und Abzeichen, die er den Markomannen abgenommen hatte, und schmückte ihn zu einem Siegesdenkmal aus. Dann griff er zugleich die mächtigen Stämme der Cherusker, Sueben und Sugambrer an,... die den Krieg unternommen hatten, und zwar in so sicherer Hoffnung auf Sieg, dass sie die Beute schon vertragsgemäß unter sich verteilten:...Aber es kam ganz anders! Denn Drusus verteilte als Sieger ihre Pferde, ihre Halsketten und sie selbst als Beute und verkaufte sie.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Sugambrer sich stets als erbitterter Gegner der Römer zeigten und ihnen herbe Verluste zufügten. Erst dem Nachfolger von Drusus, Tiberius gelang die Unterwerfung der Sugambrer durch eine List. Cassius Dio schreibt dazu“: Darauf unternahm Augustus einen Feldzug gegen die Kelten. Er selbst blieb freilich in der Heimat, Tiberius aber überschritt den Rhein. Aus Furcht vor den Römern schickten daher die Barbaren mit Ausnahme der Sugambrer Gesandte mit Friedensangeboten doch- damals so gut wie später- ohne jeden Erfolg. Denn Augustus weigerte sich, mit ihnen ohne die Sugambrer Verträge zu schließen. Es hatten nämlich auch diese Gesandte geschickt, aber statt irgendetwas zu erreichen, fanden sie sämtlich,, eine große Anzahl angesehener Männer, den Tod. Augustus ließ sie nämlich festnehmen und in und in gewisse Städte in Gewahrsam zu bringen. Sie aber- denn Gefangenschaft war ihnen unerträglich- legten Hand an sich selbst. Seitdem verhielten sich ihre Landsleute eine Zeitlang ruhig, später aber vergalten sie den Römern das ihnen angetane Leid doppelt und dreifach.“ Und Sueton schreibt: „ Die Germanen drängte er (Augustus) über den Elbstrom zurück; von ihnen führte er die Sueben und Sugambrer, die sich ergaben, nach Gallien und siedelte sie in dem Gebiet an, das dem Rhein zunächst liegt.“ Daraufhin ließ er, der Überlieferung nach angeblich 40000 Menschen auf die linke Rheinseite Umsiedeln. Fortan nannten sich die in die neuen Siedlungsgebiete umgesiedelten Germanen nicht mehr Sugambrer, sondern nahmen die Bezeichnung “Cugener“ als ihren neuen Volksnamen an.

Es erweist sich als eine fast unmögliche Aufgabe die damaligen Siedlungsräume der einzelnen germanischen Volksgemeinschaften präzise einzugrenzen, zumal die Übergänge zwischen den einzelnen Stammesterritorien häufig fließend, und dadurch auch nicht für die Römer genau definierbar waren. Gleichzeitig waren die dort siedelnden Germanen nicht zwingend auf einen bestimmten Germanenstamm ausgerichtet, sondern wählten sich ihre Führer nach ihrem Ruhm oder anderwärtiger besonderer Eigenschaften. Parallel dazu erhalten Lokalisierungsversuche durch die Archäologie kaum Unterstützung, denn trotz reichhaltiger Fundorte aus germanischer Zeit, wie beispielsweise bei ergrabenen Siedlungsresten oder aus Begräbnisspuren, sind die eindeutig einer Stammeszugehörigkeit zuzuordnenden archäologischer Zeugnisse oftmals nicht aussagekräftig genug, als dass sie eine genaue territoriale Zuordnung zu einer Stammesgemeinschaft zulassen würden. So bleibt uns im Grunde nur die Möglichkeit durch Hinzuziehung der histographischen Quellen, die einzelnen germanischen Stämme zu erfassen, und durch die darin enthaltenen Ortsangaben ihre Siedlungsräume in etwa einzugrenzen. Aber auch dieser Versuch gestaltet sich als äußerst schwierige und unsichere Aufgabe, denn die antiken Berichte sind in ihren Lokalisierungsbestrebungen oftmals widersprüchlich und missverständlich.

Im speziellen Fall der Lokalisierung des sugambrischen Stammesterritoriums gibt es derzeit unterschiedliche Auffassungen, die sich aber zumindest alle darin einig sind, dass der Kern des einstmaligen Siedlungsraums der Sugambrer am rechten Rheinufer zu suchen ist. Die überwiegende Mehrheit der Altertumsforscher vermutet, dass dieser Germanenstamm im Gebiet südlich der Lippe und nördlich des Main siedelte. Begründet wird diese Mutmaßung in erster Linie durch den Hinweis von Julius Caesar, dass die Sugambrer bei ihrer Attacke gegen Autuaka im Jahr 54 vor Christus, den Rhein 30000 Schritte(etwa 40 Kilometer) unterhalb der gleichzeitig bestehenden Rheinbrücke, in etwa auf der Höhe des heutigen Köln, überquert haben. Sollten damals die Sugambrer von ihrem Siedlungsgebiet aus den Rhein überquert haben, dann würde ein derartiger Lokalisierungsversuch in seiner Wertung zutreffen, aber es ist anzunehmen, dass die Germanen die den Rhein in kriegerischer Absicht überquerten, das nur an einer für diesen Anlass zweckmäßigen Stelle erfolgen konnte und in keinem Zusammenhang mit ihrem damaligen Stammesterritorium stand.

Wo das tatsächliche Kernland der Sugambrer lag erhält ausgerechnet durch die Archäologie, die ja sonst ihre Schwierigkeiten mit genauer territorialer Stammeszuordnung hat, eine Bestätigung. Denn durch umfangreiche Untersuchungen des rechten unteren Niederrheins, durch Professor Richard Stampfuss und seine Mitarbeiter, die in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts begannen, und die über mehrere Jahrzehnte fortgesetzt wurden, lassen sich Zuordnungen erkennen, die auch mit den histographischen Überlieferungen in Einklang zu bringen sind. Zum einen lässt das reichhaltige Fundspektrum im Bereich nördlich der Lippe, entlang des Rheinufers, eine Aufnahme kulturell verschiedenartiger Germanenstämme erkennen, deren Zuzug in den Jahrzehnten vor der Zeitwende zugeordnet werden kann, und die gleichzeitig neben den einheimischen Germanen hier siedelten. Hierbei kann es sich nur um die von Julius Caesar aus ihren Wohngebieten verdrängten Usipeter und Tenkterer handeln, die damals von den Sugambrern aufgenommen wurden. Demnach umfasste das sugambrische Siedlungsgebiet, das an den typischen Glasarmringen, die als Grabbeilagen dienten, festgemacht wurde, nach dem Historiker Christoph Reichmann, in der Hauptsache nördlich des Lippemündungsgebietes.

Auch gelang der Nachweis, dass die Besiedlung dieses Gebietes ein abruptes Ende fand, was auf die Umsiedlung der Sugambrer und der Entvölkerung ihres Territoriums im Jahr 8 vor Christus schließen lässt. Ob diese Ausbürgerung der Sugambrer jedoch vollständig war, das heißt, ob sich der gesamte sugambrische Germanenstamm umsiedeln ließ, ist sehr fraglich. Denn verschiedene Indizien lassen an ein weiterexistieren der Sugambrer auf der rechten Rheinseite glauben. Von der Tatsache abgesehen das es schon unwahrscheinlich klingt, dass dieser stolze und kriegerische Stamm, der sich in der Vergangenheit erbitterte Kämpfe mit den Römern geliefert hat, nur durch den Verlust eines Teiles seiner Führungsschicht bereit war, diesen Krieg zu beenden und sich widerstandslos in neue Siedlungsgebiete deportieren ließ, muss man auch nachfolgende histographischen Überlieferungen betrachten, die in späteren Jahren die Sugambrer erwähnen. Schon Cassius Dio schreibt für die Zeit nach der Sugambrerdeportation diese Zeile: “Daraufhin verhielten sie sich (die Sugambrer) einige Zeit lang ruhig, später vergalten sie den Römern das ihnen angetane Leid doppelt und dreifach.“ Das kann nur bedeuten dass sich die Sugambrer weiterhin gegen das römische Imperium zur Wehr setzten, und den Römern eine empfindliche Niederlage zusetzte. Diese Niederlage kann an eine entscheidende Beteiligung dieses Stammes an der Varusschlacht hindeuten. Des Weiteren bekommt das Faktum Gewicht, dass nach der Angabe Strabons, beim Triumphzug zu Ehren der Erfolge von Germanicus in Rom, auch der Sugambrer Deudorix neben anderen, als Gefangener vorgeführt wurde. Diese Tatsache allein bedeutet schon, dass sich die Sugambrer, oder zumindest Teile von ihnen, bis zu den Germanicusfeldzügen, nach wie vor an den Auseinandersetzungen gegen die Römer beteiligt waren. Auch in der Geographie Germaniens von Klaudios Ptolemaios(100-176 n. Chr.) werden die Sugambrer in ihren Siedlungsgebieten als benachbarter Stamm zu den Brukterern benannt. Und selbst fast fünf Jahrhunderte später, im Jahr 496, wurde Chlodwig, der Frankenkönig aus dem Merowingergeschlecht, durch den Bischof von Reims, mit den Worten getauft “Beuge demütig dein Haupt, Sigambrer, bete an, was du verbrannt hast, und verbrenne was du angebetet hast“.

Diese Indizien nähren den Verdacht, dass sich Teile dieses stolzen und unnachgiebigen Stammes nicht unterwerfen wollten, und sich weiterhin beharrlich den Römern widersetzten und schließlich sogar bis in die Frankenzeit überdauerten. Und in diesem Zusammenhang ist es wahrscheinlich, dass das Rückzugsgebiet der Sugambrer in den heutigen Niederlanden zu suchen ist. Dieses ausgedehnte und ehemals versumpfte Gebiet war für eine römische Landnahme nicht attraktiv, sondern bot sich, im Gegenteil, für den Ortsunkundigen als fast undurchdringliches Gelände. Hier gab es nur wenige größere besiedlungsfähige Landflächen, zum Beispiel in der Hogen Veluwe, die nicht von den oft wechselnden Wasserständen beeinflusst wurden. An diesem Ort bot sich für die Sugambrer die Aussicht, weitgehend unbehelligt von den Römern, eine Siedlungsstruktur aufrecht zu halten, die es ihnen ermöglichte ein geschlossenes Stammesgefüge aufrecht zu halten. Von hier aus könnte sich die Keimzelle einer germanischen Guerillaarmee entwickelt haben, die immer wieder Römer und deren Einrichtungen attackiert haben, und ihnen dadurch empfindliche Verluste zufügten. Auch könnten die Fossa Drusiana und in der Fortsetzung die Ijssel, die durch den niederländischen Achterhoeck fließt, als nutzbarer Verkehrsweg zu unsicher geworden sein, weil durchfahrende Schiffe immer wieder von den Sugambrern attackiert wurden. Diese Verhältnisse boten wahrscheinlich den ausschlaggebenden Anlass für Varus, gegen diesen Unruheherd vorzugehen. Somit waren die rechtsrheinisch verbliebenen Reste des Sugambrerstammes der Auslöser für das Varusdesaster, und infolge dessen auch entscheidend am bekannten Ausgang beteiligt

 

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