Rund 15
v. Chr. Errichteten die Römer auf dem Hunerberg bei Nijmegen, einer
Stauchendmoräne der letzten Eiszeit, auf einem 42 Hektar großen
Areal ein erstes Standlager, welches für die Aufnahme von zwei Legionen
geeignet war. Durch seine strategisch ausgesprochen günstige Lage am
linken Ufer der Waal und gegenüber der Bataverinsel, in dem Gebiet wo sich der Rhein in zwei unterschiedliche Flusssysteme teilt, wurde
dieser Stützpunkt die erste Bastion der Römer am Rheinufer. Hier waren sie in der Lage den unteren Rhein zu kontrollieren und ein
Übersetzen der feindlichen Germanen über diesen Fluss frühzeitig zu
erkennen und abzuwehren. Nach dieser Lagergründung wurde wahrscheinlich
auch der wenige Kilometer entfernte Drususkanal erbaut, der den
niederländischen Rhein mit der Ijssel verband. Wann dieses Lager
aufgelassen wurde, ist von der Archäologie noch nicht sicher bestimmt
worden, aber es dürfte einige Jahre belegt gewesen sein.
Um das
Jahr 10 vor unserer Zeitrechnung erbauten römische Legionäre das
Kastell auf dem Kops Plateau, in Nijmegen östlich des Hunerberges. Durch
die Fällung fast aller Bäume in der direkten Umgebung dieses
Lagerplatzes, erreichte man eine hervorragende Übersicht über die weite
Flussniederung. Gleichzeitig verwendete man die gefällten Bäume für den
Bau des vier bis fünf Hektar großen Lagers. Die Ausgräber dieses
Kastells entdeckten ein außergewöhnlich großzügig und prachtvoll
ausgestattetes Prätorium, was eindeutig auf die zeitweise Anwesenheit des
jeweiligen Statthalters dieser Provinz schließen lässt. Ihm war sicherlich
mindestens eine Legion unmittelbar unterstellt deren Standort entweder auf dem
Hunerberg selbst oder in der unmittelbaren Umgebung war. Ein Indiz das sich hier in den Jahren um
die Zeitwende herum die erste Legion aufgehalten haben könnte, ist die
Entdeckung einer Keramikscherbe die während dieses Zeitraumes gebrannt
wurde. Hierauf hat sich der Legionär T.Ussi(us), Ritter und Träger des
Legionsadlers der ersten Legion, durch so genanntes eingeritztes
Graffiti verewigt. Aber auch Reitereinheiten waren hier präsent, denn
südwestlich des Kops Plateaus ergruben die Archäologen eine umfangreiche
Pferdestallanlage. Nach der Varusschlacht unterlag dieser Lagerstandort
auf dem Kops Plateau einem vergrößerten und sicherheitstechnisch
erweiterten Umbau, und nach den Bataveraufständen in den Jahren 69-70
wurde der Hunerberg von der zehnten Legion erneut zu einem dauerhaften
Legionslager ausgebaut.
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Ansicht Nimwegen:
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