Der Caeliusstein
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Den
bisher einzigen epigraphischen Beleg für die Varusschlacht, und damit
ein wichtiges historisches Zeugnis dieses Ereignisses stellt immer noch
der Grabstein des Marcus Caelius dar. Errichtet wurde dieser Stein als Kenotaph der nicht
über den sterblichen Überresten des M.Caelius aufgestellt wurde, sondern
nur an diesen römischen Centurio der im Krieg des Varus gefallen ist
erinnern sollte.
Seine Inschrift lautet:
M(arco)
Caelio T(iti) f(ilio) Lem(onia tribu) Bon(onia)[I] o(rdini) leg(ionis)
XIIX ann(orum) LIII[ce]cidit bello Variano ossa[i]nferre licebit
P(ublius) Caelius T(iti) f(ilius)Lem(onia tribu) frater fecit
Dem
Marcus Caelius gewidmet, dem Sohn des Titus, aus dem Bezirk Lemonia, aus
Bologna, dem Hauptmann der 1. Kohorte der 18. Legion, 53 2/3 Jahre alt.
Er ist gefallen im Krieg des Varus. (Seine) Gebeine können hier bestattet
werden. Sein Bruder, Publius Caelius, der Sohn des Titus, aus dem
Stimmbezirk Lemonia, hat diesen Stein errichtet.
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Rekonstruktion des Caeliussteines/Römermuseum Xanten
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Und im
Reliefbild sind zwei weitere Inschriften zu erkennen:
M(arcus) Caelius M(arcus)
CaeliusM(arci) l(ibertus) M(arci) l(ibertus)Privatus Thiaminus
Marcus Caelius Privatus, der Frei gelassene des Marcus (Caelius)"-
"Marcus Caelius Thiaminus, der Freigelassene des Marcus (Caelius)"
Das
Relief zeigt Marcus Caelius im Ornat seiner militärischen Auszeichnungen
und Rangabzeichen. Über seinem Brustpanzer sind auf einem Geflecht aus
Lederriemen runde Phalerae
angebracht. An beiden Handgelenken trägt er
Armillae, an den
Schultern die in sich gedrehten Torques,
alle mit unseren heutigen Militärorden
vergleichbar. Auf dem Kopf trägt er eine Corona Civica, ein
militärisches Ehrenabzeichen, das er für die Errettung eines römischen
Bürgers aus Lebensgefahr erhalten hat. In seiner Rechten hält er die
Vitis, den
aus dem Holz der Weinrebe gefertigten Offiziersstock. Dieser diente
nicht nur repräsentativen Zwecken, sondern war bei den Legionären als
Prügelstock sehr gefürchtet. Zu seiner Rechten und Linken sind zwei
Freigelassene dargestellt, die laut der Inschrift das Recht hatten
ebenfalls an gleicher Stelle bestattet zu werden.
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Originalstein/Rheinisches Landesmuseum Bonn
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Wahrscheinlich stand der Stein einst auf dem Fürstenberg gegenüber der
Lippemündung, in der Nähe des Militärlagers
Vetera. Aufgestellt wurde
er wahrscheinlich in der Zeit nach der Varusschlacht und vor dem
Germanicusfeldzug im Jahre 15 n. Chr., als der römische Feldherr das
Varusschlachtfeld aufsuchte. Denn der Hinweis auf dem Kenotaphen, dass
die Gebeine des Caelius am Aufstellungsort des Steines bestattet werden
dürfen, bezeugt dass man noch von der Möglichkeit ausgegangen ist, dass
die sterblichen Überreste des Centurios irgendwann aufgefunden und
regulär bestattet werden können. So konnte der Bruder des Marco Caelius
noch nicht wissen, dass Germanicus die Gebeine der Varusschlachttoten in
einem einzigen Grabhügel aufschichten ließ. Diese Tatsache mag auch als
Indiz dafür gelten, dass sich die Varusschlacht nicht sehr tief im
germanischen Territorium zugetragen haben kann. Denn sollten die
Überreste der Varuslegionen weit entfernt im Teutoburger Wald oder
Kalkriese unbestattet gelegen haben, konnte der Errichter des Caeliussteines kaum davon ausgehen, dass die Gebeine des Caelius jemals
geborgen, ins eigene Territorium verbracht und am Grabstein des Caelius
begraben werden. Nur eine erreichbare Nähe zum Schlachtfeld ließ seinerzeit eine derartige
Möglichkeit offen.
Im Mittelalter war der
Grabstein in einem Kloster auf dem Fürstenberg vermauert bevor er nach
Kleve kam, wo Prinz Moritz von Nassau-Oranien, der Statthalter der
Niederlande ihn in seinem eigenen Grabmal verwendet hatte. Literarische
Erwähnung findet der Stein seit dem Jahre 1630. Der Originalstein steht
im Rheinischen Landesmuseum in Bonn
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Grabmal des Prinzen Moritz von
Nassau-Oranien
Eine Replik des Caeliussteines ist in
der zweiten Nische von links eingearbeitet
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Das Grabmal des
Prinzen Moritz von Oranien Nassau auf einer Zeitgenössigen Radierung
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